Studentische Initiativen für Nachhaltigkeit

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Quelle: Uni Erfurt

Nachdenken, zusammenfinden, anpacken

An der Universität Erfurt organisieren Studierende ihre eigenen Lehrveranstaltungen zu Themen der nachhaltigen Entwicklung und bekommen dafür auch Leistungspunkte. Das Projekt wurde bereits zweimal als Modellprojekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet.

Die Lehrveranstaltung „Sustainability – Face the challenge!" ist eine von Studierenden der Erfurter Universität selbst organisierte Möglichkeit, gemeinsam einen Beweis dafür zu gestalten, dass es in der Wissenschaft mehr Farben als Schwarz auf Weiß gibt.

Auf einer Ideenmesse finden sich Gruppen von vier bis acht Studierenden zusammen und führen dann ein selbst gestaltetes Projekt durch, welches sich mit einem Aspekt rund um nachhaltige Entwicklung auseinander setzt – und das auch gerne kritisch. Das reicht von einem Fotoprojekt zum Verpackungswahnsinn über eine gemeinsame Studie zu den Vorteilen nachhaltiger, öffentlicher Beschaffung bis zu konsumkritischen Stadtrundgängen durch Erfurt. MentorInnen nehmen die Don Quijotes unter den Studierenden gegebenenfalls an die Hand, um sie vor totalen Verwirrungen zu behüten. Ablauf, regelmäßige Fortschrittsberatungen sowie eine abschließende Projektmesse organisiert allerdings ein Team von Studierenden, welches sich bereits vor Semesterstart findet. Für die Studierenden entsteht durch die Projektarbeit die Möglichkeit, ihre Umwelt aktiv mitzugestalten, statt nur darüber zu schreiben. Dabei reichen die Projekte über die sichtbaren und unsichtbaren Grenzen des Uni-Campus hinaus. Die Rapunzel der Wissenschaft lassen ihr Haar den Elfenbeinturm herunter und jedeStudierendengruppe arbeitet mit Partnerorganisationen wie der Stadtverwaltung und dem Jugendtreff Petersberg. So trägt das Praxisseminar dazu bei, Wissenschaft und Gesellschaft stärker zu verbinden und generiert diese hochgelobten Synergieeffekte.

Außerdem dürfen die Studierenden von ihrer eigenen Computertastatur hoch in die Gesichter anderer Menschen blicken und in Gruppenarbeit Kompetenzen verbessern, die im Uni-Alltag leider zu kurz kommen – Wie kann ich zum Beispiel jemandem sagen, dass sie Quatsch gemacht hat, ohne dass sie sich danach wie ein begossener Rauhaardackel fühlt? Solche Fähigkeiten werden theoretisch an einem Projektmanagement-Wochenende erlernt, aber noch wichtiger dann auch praktisch über das ganze Semester angewandt.

Das Projektseminar hat sich hier zu einem optimalen Spielplatz entwickelt, der fernab „trockener Wissenschaft" gemeinsam mit Organisationen der Stadt Transformationspotenziale in Gesellschaft mit Spaß anpackt. Dafür durfte sich das Konzept dann auch mehrmals von der UN-Dekade für Nachhaltige Entwicklung auszeichnen lassen.

 

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